Wir über uns
Arbeiterwohlfahrt Hilden
Helfen und Gestalten
Schnell und unbürokratisch helfen war das Leitmotiv der Arbeiterwohlfahrt. Schnelle und unbürokratische Hilfe – unabhängig von Hautfarbe, Nationalität, Konfession oder Weltanschauung der Betroffenen – ist auch heute noch Merkmal des modernen Wohlfahrtsverbandes der AWO.
Soziale Arbeit allein reicht nicht aus, um das Leben menschlicher zu gestalten. Deshalb ist die AWO gleichzeitig sozialpolitisch aktiv und kämpft für die Beseitigung sozialer Benachteiligungen und ihrer Ursachen.
Mit der AWO ist der Name Marie Juchacz unzertrennlich verbunden. 1917 übertrug ihr Friedrich Ebert das Frauensekretariat der SPD. 1919 gründete sie die AWO. Arbeiterinnen und Arbeiter waren nicht mehr Objekt der Armenpflege. Sozialdemokratische Frauen konnten sich zusammenschließen und neben der bürgerlichen Wohltätigkeit einen Wohlfahrtsverband aufbauen, der die diskriminierende Armenpflege durch eine moderne "Fürsorgegesetzgebung" schrittweise ablösen sollte.
Heute ist die AWO ein moderner Wohlfahrtsverband, der sozialpolitisch in Staat und Gesellschaft hineinwirkt; ein Verein, in dem sich die Interessen und Ideen seiner Mitglieder bündeln; eine lebendige Gemeinschaft mit vielfältigen sozialen Diensten und Aufgaben; ein modernes Dienstleistungsunternehmen und ein sozialer Dienstleistungsträger.
Seither war die ehrenamtliche Mitarbeit das Fundament der Verbandsarbeit. Das gilt auch heute, obwohl die Zahl der hauptamtlichen MitarbeiterInnen steigt. Ohne HelferInnen, ohne ihr Prinzip unentgeltlich geleisteter ehrenamtlicher Mitarbeit müssten alle Ortsvereine ihre Existenz einstellen, bzw. Dienste erheblich einschränken.
Ein Blick in die Vergangenheit
Zwei Männer haben die Arbeiterwohlfahrt in Hilden geprägt:
Josef Kremer, 1946 – 1963 und Fritz von Gehlen, 1964 – 1990
Beide wurden für ihre hervorragenden Leistungen mit der Marie-Juchacz-Plakette, der höchsten Auszeichnung der AWO, ausgezeichnet.
Jupp Kremer – aus der Arbeiterbewegung kommend, SPD-Ratsmitglied, Kaufmann – war es, der 1946 den Grundstein für die soziale Arbeit unseres Ortsvereins legte. Er bewies mit einer Handvoll freiwilliger ehrenamtlicher Helfer und Helferinnen, dass der Geist der Arbeiterwohlfahrt trotz aller Schwierigkeiten durch die Geschehnisse der Vergangenheit ungebrochen wieder auflebte.
Sie kümmerten sich in dieser schweren Zeit um Evakuierte, Flüchtlinge, Heimkehrer, Alte und Einsame – oft ganz alleine auf sich gestellt, ohne jede Anweisung, meist selbst kaum mit dem Lebensnotwendigsten versorgt.
Bereits 1947, schon 2 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges, konnte er für 70 Mädchen und Jungen in einer unterkellerten Baracke einen Kindergarten an der Heiligenstraße eröffnen.
Immer gut gelaunt radelte er durch seine Heimatstadt, um bei der Hildener Geschäftswelt und Industrie Sach- und Geldspenden zu sammeln, um die Kindergarteneinrichtung und die Versorgung von notleidenden Menschen finanzieren zu können.
Im Laufe der Zeit kamen neue Aufgaben hinzu, neue Erkenntnisse wurden entwickelt, die Methoden der sozialen Arbeit differenziert.
1964 setzte Fritz von Gehlen – SPD-Ratsmitglied, Kaufmann - die Arbeit fort. Seine stete Einsatzbereitschaft, sein Einfühlungsvermögen und sein "offenes Ohr" für alle Hilfesuchenden bewirkte, dass die Arbeiterwohlfahrt ein starker, von allen Bevölkerungsschichten unserer Stadt anerkannter Wohlfahrtsverband wurde, der dazu beitrug, dass neue Formen der Sozialarbeit verwirklicht werden konnten.
So wurden durch seine Initiativen folgende Projekte verwirklicht:
- Umbau des Kindergartens in eine Begegnungsstätte für Senioren (das heutige Josef-Kremer-Haus); 1. Altentagesstätte in NRW als Pilotprojekt
- Neubau einer Kindertagesstätte für 120 Vorschul- und Hortkinder an der Kolpingstraße; Eröffnung 1967
- 1968 Mahlzeitendienst / Essen auf Rädern
- 1979 Eröffnung einer weiteren Begegnungsstätte für Senioren (das heutige Robert-Gies-Haus) und 15 Altenwohnungen am Clarenbachweg
- 1986 Eröffnung des Kindergartens "Zur Verlach"
Mit ganzer Kraft setzte sich Fritz von Gehlen für behinderte Menschen ein. Es ist sein Verdienst, dass es nach 20jährigen beharrlichen Bemühungen die Einrichtung „Lebensräume – wohnen, leben und arbeiten“ für psychisch Kranke und physisch Behinderte an der Zelterstraße gibt.
1990 wurde das nach ihm benannte Haus eröffnet. Leider konnte Fritz von Gehlen diesen Festakt nicht mehr erleben.
1990 wurde Werner Friese zum Vorsitzenden gewählt, der mit seinen Vorstandsmitgliedern Günter Scheib (stellv.Vorsitzender), Manfred Schünemann (Kassierer), Elke Thiele (stellv.Kassiererin), Heike Schöne (Mitgliederbetreuung), Hiltrud Stegmaier (Protokollantin), Annika Marcinkowski (Betreuerin Jugendwerk) die Aufgaben ausbaut und die Herausforderungen unserer Zeit zum Wohle unserer BürgerInnen gestaltet.
Folgende Projekte entstanden:
- Umstrukturierung der Altentagesstätten Josef-Kremer-Haus und Robert-Gies-Haus zu "Treffs der Generationen"
- Jugendwerk im RGH
- Generationsübergreifende Arbeit
- Hildener Erzählrunden
- Reisedienst für ältere Menschen
- Koffergeschichten
Das RGH in der Kalstert wurde ab 1979 geleitet von Rosita Enderwitz, ab 1981 von Magdalena Schönemann und ab 1989 von Heike Cremerius. Die Leitung des JKH übernahm 1966 Schwester Lore Wolff. Ihr folgten 1985 Theresa Brosell, 1991 Irene Prass und 2001 Marie Luise Barkhoff. Sabine Senhold ist eine weitere Hauptamtliche im JKH seit 1987.
Das nächste Jahrtausend ...
2004 entstand mit Unterstützung der Stadt Hilden ein Netzwerk von ZWAR-Gruppen ("Zwischen Arbeit und Ruhestand"). Neben den kirchlichen Trägern etablierte die AWO an ihren beiden Standorten Seniorengruppen 50plus, deren Zahl sich bis zum Jahr 2024 auf 6 erhöhte.
2005 startete in Hilden das Fortbildungsprogramm EFI="Erfahrungswissen für Initiativen". Es ist eine von der Stadt Hilden geförderte Fortbildung für Bürgerinnen und Bürger, die sich in ihrer Stadt in Projekten, sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen engagieren und/oder Projekte ins Leben rufen möchten. Das Angebot wird von der AWO Hilden in Kooperation mit der Kath. Kirchengemeinde St. Jacobus geleistet.
Im Jahr 2010 musste das JKH den Neubauplänen an der Heiligenstraße weichen und wechselte in das neue Domizil an der Schulstraße 35. Die erste Mitgliederversammlung an diesem Standort brachte 2011 einige Wechsel im Vorstand: Werner Friese verabschiedete sich nach langen Jahren Vorstandsarbeit. Sein bisheriger Stellvertreter, Alt-Bürgermeister Günter Scheib, wurde zum Nachfolger gewählt. Als weitere Vorstandmitglieder wählte die Versammlung Elke Thiele, Jürgen Hartmann, Hiltrud Stegmaier, Lothar von Gehlen und Heinz Funke.
Das Jahr 2012 sah den Start des Internetzeitalters für unseren Ortsverein mit einer eigenen Homepage, gestaltet vom neuen Beiratsmitglied Detlef Recha.
2014 entsteht die "Taschengeldbörse" aus einer gemeinsamen Initiative der Arbeiterwohlfahrt, des Seniorenbeirats und des Jugendparlaments. Im JKH finden die Vermittlungen statt, wenn Hildener Bürger für kleinere Aufgaben in Haus und Garten, beim Einkaufen oder bei Computer-Themen Hilfe benötigen von Jugendlichen im Alter von 15 bis 20 Jahren.
Ebenfalls im Jahre 2014 entwickelt das "Stellwerk" der Stadt Hilden zusammen mit der AWO das Konzept der Leihgroßeltern. Diese stellen einen wichtigen Bestandteil / Bezugspunkt in der Entwicklung eines Kindes dar, wenn keine eigenen Großeltern erreichbar sind. Die Resonanz ist groß; 10 Jahre später gibt es 12 solcher Partnerschaften und zusätzlich weitere offenen Nachfragen.
2019 verabschiedet sich Marie Luise Barkhoff in den Ruhestand. Ihre Nachfolgerin wird die Hildenerin Janine Wrobel.
In dieser Zeit finden sich zahlreiche Angebote in den Programmen der AWO: